Bis heute: Täter unbekannt

Die sechzigköpfige Sonderkommission der Münchner Polizei ermittelte in alle Richtungen: Hausbewohner, bekannte Brandstifter, Gastarbeiter und Studenten (vor allem Palästinenser), die politischen Szenen vom rechten bis zum linken Spektrum. Ein Bekennerschreiben gab es nicht.

Am Ende lag der Hauptverdacht auf den sogenannten Tupamaros München und der Aktion Südfront. Ein Personenkreis, unter dem sich spätere RAF-Terroristen und potentielle Brandstifter befanden. Etliche nachgewiesene Brandstiftungen und Attentate mit Brandsätzen konnte man ihnen zuordnen. So zum Beispiel ein Attentat auf den Oberstaatsanwalt Wilhelm Lossos in München im Sommer 1969.

Am 9. November 1969 platzierten die Tupamaros West-Berlin einen Sprengsatz im Jüdischen Gemeindehaus in Berlin, der während einer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht explodieren sollte. Die Bombe, die von einem V-Mann des Verfassungsschutzes beschafft wurde, zündete glücklicherweise nicht.

Der Täterkreis vom 13. Februar 1970 könnte trotz aller Indizien in unterschiedlichsten ideologischen Richtungen zu suchen sein, was zeigt, wie anschlussfähig antisemitische Feindbildkonstruktionen in den verschiedensten gesellschaftlichen Milieus und Gruppen auch nach 1945 geblieben sind.

Im Fall des Anschlags in der Reichenbachstraße 27 konnte bis heute kein endgültiger Beweis erbracht werden – doch Mitwisser, Sympathisanten und (Mit)täter könnten noch leben.

Helfen Sie mit!

Der endgültige Beweis wurde nie erbracht. Der oder die Täter wurden bis heute nicht ermittelt.
50 Jahre danach: Mitwisser, Sympathisanten und (Mit)täter könnten noch leben: Brechen Sie endlich Ihr Schweigen!

Archivfoto der Feuerwehr München